Zur alljährlichen Florianiübung wurde die aktive Mannschaft der Feuerwehr Golling am Freitagabend gegen 18:45 Uhr alarmiert. Dabei handelt es sich um eine Einsatzübung, bei der die Mitglieder von zuhause aus alarmiert werden und das Szenario wie bei einem echten Einsatz, ohne vorherige Informationen abarbeiten müssen.
Brand im Keller der Lerchenmühle, mehrere vermisste Personen – so lautete das Alarmstichwort für die Feuerwehr Golling. Nach knapp drei Minuten rückte das Vorausfahrzeug mit dem Einsatzleiter zur gemeldeten Adresse aus. Im Minutentakt folgten die weiteren Fahrzeuge der Feuerwehr Golling. Bereits während der Anfahrt rüsteten sich zwei Atemschutztrupps für die Menschenrettung aus. Nach der Erkundung durch den Einsatzleiter und ersten Informationen durch den Mühlenbetreiber, waren zwei Mitarbeiter im Keller vermisst. Zeitgleich befand sich eine Schulgruppe für eine Besichtigung im Silogebäude oberhalb, welche sich ebenfalls nicht von selbst retten konnte.
Umgehend wurden beide Atemschutztrupps in das verrauchte Gebäude zur Menschrettung und Brandbekämpfung geschickt. Zeitgleich konnte ein Teil der Schülergruppe, welche auf das Dach des Silos geflohen war, mit der Teleskopbühne gerettet werden. Beim nahegelegenen Bluntaubach wurde eine Saugstelle eingerichtet. Zwei Zubringerleitungen versorgten die Tankwagen und die Teleskopbühne mit Löschwasser. Um ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Gebäude zu verhindern, wurde eine Riegelstellung mit Strahlrohren bzw. dem Wasserwerfer von Bühne Golling errichtet. Bereits nach kurzer Zeit konnten alle vermissten Personen aus dem Gebäude erfolgreich gerettet werden.
Im Anschluss wurde eine Übungsnachbesprechung abgehalten. Derartige Einsatzübungen bieten eine gute Möglichkeit, die Zeitdauer von der Alarmierung bis zum Ausrücken bzw. bis zur Ankunft der Einsatzkräfte beim Brandobjekt zu erfassen. In weiterer Folge kann das Arbeiten unter Zeitstress und möglichst realen Bedingungen beurteilt werden.
Dabei konnte das Resümee gezogen werden, dass die Feuerwehr Golling schnelle und professionelle Hilfe leisten kann. Dies betonten auch der anwesende Bürgermeister Martin Dietrich und Vizebürgermeister Stefan Loidl.
Ein großer Dank gilt der Familie Wieser, welche die Lerchenmühle als Übungsobjekt zur Verfügung gestellt haben.