In der Nacht auf Mittwoch wurde die Feuerwehr Golling um 02:47 Uhr zu einem Balkonbrand in der Moartalstraße alarmiert. 36 Einsatzkräfte rückten mit sechs Fahrzeugen aus und stellten vor Ort einen ausgedehnten Brand eines Balkons fest.
Die erste Brandbekämpfung erfolgte mit drei Hochdruckrohren von außen. Eine Erkundung des Einsatzleiters ergab, dass das Feuer bereits in die Dachkonstruktion eingedrungen war und auf den Dachstuhl überzugreifen drohte. Daraufhin wurde über die LAWZ Alarmstufe 2 ausgelöst, um zusätzliche Kräfte der Feuerwehr Kuchl und des Löschzugs Jadorf nachzualarmieren und eine gesicherte Löschwasserversorgung aufzubauen.
Gleichzeitig wurden rund 20 Personen, darunter fünf Kinder, aus dem Gebäude evakuiert und dem Roten Kreuz übergeben. Sie wurden vorübergehend in der Dienststelle des RK-Golling untergebracht, später stand auch ein Kriseninterventionsteam zur Betreuung bereit.
Ein Innenangriff unter schwerem Atemschutz wurde eingeleitet, zeigte jedoch nur begrenzte Wirkung, da der Brandherd im Dachraum schwer erreichbar war. Aufgrund der schwierigen Löschbedingungen ließ sich ein Vollbrand des Dachstuhls nicht mehr verhindern. Daraufhin wurde Alarmstufe 3 ausgelöst und weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr Scheffau, das Einsatzleitfahrzeug inkl. Drohnengruppe Tennengau sowie das Atemschutzfahrzeug Bischofshofen nachalarmiert, um ausreichend Atemschutzgeräteträger für den intensiven Löschangriff bereitzustellen.
Parallel öffneten Feuerwehrkräfte mit der Teleskopmastbühne Golling unter schwerem Atemschutz die Dachhaut, um das Löschwasser gezielt an den Brandherd zu bringen. Die Wasserversorgung wurde durch zwei Saugstellen an der Salzach sowie mehrere Hydranten in unmittelbarer Nähe sichergestellt.
Nach intensiven Löscharbeiten konnte gegen 06:00 Uhr „Brand unter Kontrolle“ gemeldet werden, um 08:00 Uhr folgte schließlich die Meldung „Brand aus“. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die Vormittagsstunden.
Dank der schnellen Alarmierung durch aufmerksame Nachbarn sowie des professionellen und koordinierten Einsatzes der Feuerwehren konnte eine Ausbreitung auf benachbarte Gebäude verhindert werden. Dennoch sind die Wohnräume des betroffenen Gebäudes vorerst unbewohnbar. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, es entstand jedoch erheblicher Sachschaden.
Die Feuerwehr Golling bedankt sich herzlich bei den eingesetzten Kräften der Feuerwehren Kuchl, Jadorf, Scheffau, Oberalm und Bischofshofen sowie allen weiteren beteiligten Organisationen für die hervorragende Zusammenarbeit.
Einsatzkräfte Gesamt:
6 Feuerwehren, 18 Fahrzeuge, 110 Mann
Rotes Kreuz, Kriseninterventionsteam, Polizei, Brandursachenermittler
BFK Tennengau OBR Ing. Pongratz Christoph
AFK 2 Tennengau BR Unterwurzacher Rupert
12 Atemschutztrupps + Reservetrupps
Gesamteinsatzleiter: HBI Dygruber Gerald (FF Golling)
Einsatzkräfte im Detail:
FF Golling:
40 Mann, 6 Fahrzeuge
EL Kräfte Golling: HBI Dygruber Gerald
FF Kuchl + LZ Jadorf:
27 Mann, 3 Fahrzeuge
EL Kräfte Kuchl: ABI Scherfl Gerhard
FF Scheffau:
26 Mann, 3 Fahrzeuge
EL Kräfte Scheffau: OBI Bernhofer Blasius
FF Oberalm:
8 Mann, 1 Fahrzeug (ELF Tennengau)
FF Bischofshofen:
9 Mann, 3 Fahrzeuge (Atemschutzfahrzeug ASF Pongau)
Rotes Kreuz:
8 Mann, 3 Fahrzeuge
EL Rotes Kreuz: Bezirksrettungskommandant Steiner Peter
Kriseninterventionsteam
Polizei:
2 Mann, 1 Fahrzeug
Brandursachenermittler
Behörde:
Bürgermeister Golling Martin Dietrich
Baubehörde
Brandsacherverständiger
Vertreter der Salzburg Wohnbau
Gerettete Menschen & Tiere:
20 Personen (darunter 5 Kinder)
9 Haustiere (2 Meerschweinchen & Ein Aquarium mit 7 Fischen)
© Fotos: FF Golling, ORF Salzburg, FF Scheffau, FF Oberalm, FF Bischofshofen