Die Feuerwehren Golling und Hallein, die Betriebsfeuerwehr Austrocel und Wasserrettungskräfte aus Bischofshofen, St.Johann im Pongau, Hallein und Salzburg Stadt begannen mit Booten die Salzach, insbesonders die zahlreichen Kehrwasser und den Staubereich des Kraftwerkes Gamp abzusuchen. Auch ein Hubschrauber des BM.I mit einer FLIR-Kamera (Forward Looking Infra Red) wurde seitens der Polizei eingesetzt, Schwerpunkte der Suche waren dabei die Salzach, die Uferböschungen, aber auch das gesamte Angelände im Ortsteil Torren.
Während Kräfte der Wasserrettung auch kleinere Bäche wie den Schwarzbach, welcher vom Gollinger Wasserfall in die Salzach führt, in Augenschein nahmen, begannen Feuerwehrkräfte gemeinsam mit Kräften der Bergrettung und des Roten Kreuzes mit Unterstützung von Suchhunden die Gegend im Ortsteil Torren akribisch abzusuchen. Der zeitweise Aufenthalt des 16-Jährigen im Ortsteil Torren wurde dabei von mehreren Suchhunden, unabhängig voneinander, bestätigt. Der Jugendliche selber war aber nicht aufzufinden und war „wie vom Erdboden verschluckt“.
Da inzwischen auch vom Schlimmsten auszugehen war, wurde der Staubereich des Kraftwerkes Gamp spätabends von der Feuerwehr Hallein und der Wasserrettung mit einem speziellen Schleppsonar befahren. Dieses feinfühlige Gerät ist in der Lage, mittels Sonar, welches von einem Boot hinterhergeschleppt wird, Körper, welche sich am Flussgrund befinden, zu orten und auf einem Laptop darzustellen.
Nachdem alle Bemühungen zu keinem Ergebnis geführt hatten, beschloss die Einsatzleitung, gebildet von den Einsatzleitern der Feuerwehr, Wasserrettung, Bergrettung, des Roten Kreuzes und der Polizei unter Federführung der BH Hallein/KatReferat, die Suche über die Nachtstunden einzustellen. Die Aussicht auf Erfolg erschien einfach zu gering, überdies waren die Spürhunde, es waren sogenannte Stöberer, aber auch „Man Trailers“, welche sich gezielt auf die Fährte eines einzelnen Menschen setzen können, im Einsatz, nach der stundenlangen Suche am Ende ihrer Leistungsfähigkeit. Eine Neuaufnahme der Suche wurde für Sonntag, um 07.00 Uhr festgelegt.
Am Sonntag, den 28.07.2019 trat die Einsatzleitung um 07.00 Uhr pünktlich zusammen. Starke Kräfte der Feuerwehr Kuchl mit dem Löschzug Jadorf sowie weitere Einheiten der Bergrettung und des Roten Kreuzes mit den Spürhunden wurden in 4 gemischte Suchgruppen aufgeteilt. Damit sollte das Gelände westlich der Salzach zwischen dem Ausgang des Bluntautales bis zur Kuchler Salzachbrücke strukturiert und lückenlos abgesucht werden. Zur Unterstützung der Einsatzleitung vor Ort wurde auch das Einsatzleitfahrzeug des Bezirkes Tennengau der Feuerwehr angefordert.
Bereits nach kurzer Zeit konnte der Gesuchte endlich gefunden werden. Er war offensichtlich beim Steinbruch in Torren abgestürzt und in dem äußerst unübersichtlichen Gelände schwer verletzt liegengeblieben. Sofort wurde die Rettungskette samt Rettungshubschrauber in Gang gesetzt und die Rettung des Verletzten eingeleitet. Nach der notärztlichen Versorgung wurde der junge Mann ins Krankenhaus nach Salzburg geflogen.
Als Resumée kann festgehalten werden, dass trotz intensiver und aufwändiger Suche auch unter Einsatz eines Hubschraubers und von Booten, das Auffinden der abgängigen Person nur einem glücklichen Umstand zuzuschreiben war. In dem äußerst unübersichtlichen Gelände des Steinbruchs war das Auffinden einer liegenden Person sehr schwierig und glich der Suche einer Nadel im Heuhaufen.
Der Aufmerksamkeit eines jungen Jadorfer Feuerwehrmannes und der Spürnase eines Spürhundes des Roten Kreuzes ist es zu verdanken, dass die Suchaktion schlussendlich und rechtzeitig erfolgreich war. Vorbildlich war die Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen Feuerwehr, Wasserrettung, Bergrettung und Rotes Kreuz unter der Einsatzleitung der Polizei und der BH Hallein/Kat Referat. Dadurch war es möglich, stets ein aktuelles Lagebild zu gewinnen und zu halten, um die eingesetzten Kräfte möglichst rasch und zielgerichtet einsetzen zu können.